Als ich Anfang 2018 diesen Blog installierte, wies bereits die Überschrift auf das Ziel hin, eine Reform des deutschen Schwimmunterrichts voranzubringen zu wollen. Damals waren jedoch drei Dinge noch nicht vorhersehbar:
- Wenig später füllten weltweite Einladungen zu Aquapädagogik-Vorträgen und Seminaren meinen Kalender mehr und mehr – für mich keine Belastung, sondern nach wie vor eine große Ehre – nur leider rutschte der Blog parallel dazu in die zweite Reihe.
- Im Dezember 2019 von der 13. mehrwöchigen China-Ausbildungsreise zurück, veränderte wenig später Corona auch mein Leben in vielfacher Hinsicht – und der Blog fristete ein Dasein als Hinterbänkler.
- Die Ignoranz der Funktionäre des “Bundesverbandes zur Förderung der Schwimmausbildung – BFS” war zwar seit Jahren hinlänglich bekannt, entwickelte sich jedoch im Schatten der Pandemie rasant zu einem unfassbar unfairen, rücksichtslosen und zerstörerischen Verhalten.
Mehrfache, vorsichtig formulierte Interventionen beim BFS und der „Kultusministerkonferenz Sport – KMK-Sport”, welche vom BFS als Schutzschirm genutzt wird, um der Öffentlichkeit vermeintliche Alleinvertretungsrechte vorzuspielen, blieben erfolglos – ganz im Gegenteil, die KMK-Sport erklärte sich Ende 2021 plötzlich als nicht zuständig. Der BFS beabsichtigt mithilfe einer neuen Prüfungsordnung offenbar den Betrug an rund 50.000 Kindern der privaten Schwimmschulen und spricht danach in seiner extra neu formulierten Satzung sogar selbstherrlich indirekte Berufsverbote aus – alles, um sich in der aktuellen Notlage lästiger Konkurrenz zu entledigen. Daher ist es leider zur Zeit unausweichlich, diesen Blog zunächst als Protestplattform gegen die beschämende, skandalöse BFS-Willkür zu nutzen. Im Interesse unserer Schwimmschüler muss angeprangert, über die Hintergründe aufgeklärt und konsequent Widerstand geleistet werden.
In meiner Eigenschaft als Initiator und Präsident des “Bundesverbandes für Aquapädagogik , Berufsverband privater Schwimmschulen – BvAP” ist mir der folgende Hinweis wichtig:
Vielfältige Beweise eines generell problemlosen Umgangs zwischen BvAP-Lehrpersonal sowie andererseits Ausbildern der traditionellen Schwimm-, Rettungs- und Berufsverbände sind nicht nur in der aktuellen Notlage der Schwimmausbildung landesweit üblich. „Am Beckenrand” bestehen zahlreiche, von Respekt, Fairness und Anerkennung geprägte kollegiale Verbindungen, nicht selten langjährige Freundschaften. So verwundert es nicht, wenn über alle Verbandsgrenzen und -Ebenen hinweg vermehrt auch diese Schwimmausbilder*innen großes Unverständnis gegenüber ihren eigenen Spitzenfunktionären äußern, die seit den Siebzigerjahren zunächst als „befreundete Verbände” und aktuell unter dem Kürzel „BFS” als kleine, aber entscheidende Funktionärsgruppe eines rigorosen Wirtschaftsunternehmens agieren. Einen Blick über den Beckenrand, in die Realität und auch nicht in die nähere Zukunft lässt die im BFS gepflegte Ignoranz offensichtlich nicht zu.
Als Privatperson möchte ich hervorheben: Frühe Erfahrungen im Schwimmsport ermöglichten mir nicht nur in der Kategorie „ferner wurden an Land gespült” ein paar sportliche Erfolge, sondern waren auch für meine Gesamtentwicklung mitbestimmend. Daraus entwickelte sich ein Sozialverhalten, was sich später besonders in der Hilfestellung für schwache, Not leidende und rechtlose Mitmenschen zeigte. Ferner bin ich dankbar für die im Sport entwickelte Ausdauer und Zielstrebigkeit sowie die nötige Portion Ehrgeiz, was mir meist in Verbindung mit dem Sport erlaubte, zunächst scheinbar „unmögliche, utopische oder total verrückte Vorhaben” zu realisieren. Vor diesem Hintergrund will ich mich weiterhin für die berechtigten Interessen der kommenden Schwimmgenerationen einsetzen – ganz ohne Angst vor realitätsverweigernden Funktionären, in aller Deutlichkeit und nicht hinter schwammiger, verklausulierter Diplomatie verborgen. Dennoch empfinde ich diesen Streit von Anfang an als vollkommen widersinnig und überflüssig – wie den E-Roller für den Karpfen. Hier wird Zeit und Energie vergeudet, die in der heutigen Notlage an anderer Stelle wesentlich dringender vonnöten ist. Allein das ruft in mir Widerstand und Ärger hervor!