Über mich

Wie alles begann

Schon in der Grundschule brachte mir mein Vater das Schwimmen bei. Als ich später mit meinen Klassenkameraden Fußball spielen wollte, lehnten meine Eltern ab: „Fußball ist für unsere sechsköpfige Familie zu teuer – extra Hemd, extra Hose und komische Strümpfe, dazu noch Schuhe nur zum Fußballspielen – nein, das können wir nicht. Aber du hast eine Badehose und kannst schwimmen. Geh zum Schwimmen!“ Ein Glücksfall, wie sich herausstellte.

Ein Mentor, der mein Leben prägte

Im Schwimmverein traf ich auf einen Trainer, der schnell zur Vaterfigur wurde. Mit seiner Unterstützung entwickelte ich mich vom gehänselten „Rotfuchs“ zu einem selbstbewussten Sportler. Seine Motivation und sein Vertrauen führten mich bis zu den deutschen Jugendmeisterschaften – also die Liga, die man scherzhaft “Ferner wurden an Land gespült“ nennt. Angesichts eigener Erfahrungen stellte ich mich vor andere „Unterdrückte“. Mein Einsatz für Gerechtigkeit wurde sogar vom Klassenlehrer als „Gerechtigkeitsfanatismus“ bezeichnet – ein Antrieb, der mich bis heute begleitet. Er führte später dazu, dass ich im Sport und im sozialen Bereich mehrere zunächst angeblich „unmögliche Projekte“ erfolgreich realisieren konnte und bis heute genug Energie verspüre, um mich weiterhin für die Reform der Schwimmausbildung zu engagieren.

Warum Schwimmausbildung neu gedacht werden muss

Bereits als Leistungssportler – und später als Sportlehrer und Trainer – erkannte ich gravierende Mängel in der Schwimmausbildung. Besonders deutlich wurde dies während meiner Zeit als Rettungsschwimmer auf Sylt: Viele „beinahe Ertrunkene“ galten als sichere Schwimmer. Ich hörte ihre Geschichten, analysierte Ursachen – und begann, ein neues Konzept für das Anfangsschwimmen zu entwickeln. Ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber ich hab getan, was Wissen schafft.

Von der Idee zur Methode

Während meiner Tätigkeit im Schuldienst, im Verein und in meiner privaten Schwimmschule entstand ein eigenständiges Unterrichtskonzept, das ich zunächst in Lehrerfortbildungen in Niedersachsen verbreitete. Zahlreiche Erfahrungen aus meiner Schwimmschulzeit zeigten, wie viel mehr man bei Kindern erreichen kann, wenn man sie entwicklungsgerecht anspricht und fördert. Sie flossen direkt in meine Methodik ein. Ein zentrales Element ist die „Umkehr des Schreckreflexes“, bei der Kinder lernen, in kritischen Momenten gezielt aus- statt reflexhaft einzuatmen, um Panikreaktionen zu vermeiden. Auf Anraten von Eltern und Kollegen veröffentlichte ich meine Methode später in Buch- und Filmform.

Entstehung der Aquapädagogik

1999 gründete ich die DELPHIN-Akademie für Aquapädagogik (DAAP) und definierte den Begriff „Aquapädagogik“. Die Resonanz war international: Über 300 Vorträge und Seminare führten mich nach Europa, Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland und 14-mal nach China, wo die Aquapädagogik 2015 staatlich anerkannt wurde.

Berufsverband und Reformarbeit

Im Jahr 2000 initiierte ich die Gründung des Bundesverbands für Aquapädagogik (BVAP), dessen Präsident ich bis heute bin. Ziel war eine qualifizierte Ausbildung für Schwimmschulpersonal mit Fokus auf den frühen, entwicklungsgerechten Unterricht bereits ab dem zweiten Lebensjahr – ein Novum in Deutschland. Trotz des Widerstands etablierter Verbände setzen wir uns bis heute für eine besonders sichere Schwimmausbildung ein. Sie stellt den Vertrauensaufbau bewusst in den Vordergrund und rückt das sportgerechte Schwimmen zunächst in den Hintergrund.

Die innovativen Reformbemühungen führten zu zahlreichen Auseinandersetzungen mit etablierten Institutionen und Verbänden. Mehr dazu unter Kontrovers.

Mission Anfangsschwimmen

Bis heute bilde ich angehende Aquapädagogen aus, berate Eltern, Lehrer, Schwimmschul-Teams sowie Kita-, Hotel- und Bäderpersonal. Ich bin Lehrer und Lehrer sind dazu da, ihr Wissen weiterzugeben. Mein Beruf ist mir eine Herzensangelegenheit – Passion und Profession zugleich. Denn: Kinder sollten die Chance haben, früh und sicher an das Schwimmen herangeführt zu werden, um lebenslang im Wasser zu Hause zu sein.

Meine Tätigkeit hat mich um die Welt gebracht und immer tief erfüllt. Und ich freue mich über jeden, der mich auf diesem Weg begleitet, inspiriert oder braucht.