Dieser Blog soll die Reform des deutschen Schwimmunterrichts voranbringen.

Weltweit sind sich Schwimmexperten einig: Jedem Ertrinkungsfall mit tödlichem Ausgang oder schwerer Behinderung sind mindestens 100 Beinahe-Ertrinkungsfälle hinzuzuzählen, die von keiner Statistik erfasst werden.

Gemeint sind die Situationen, in denen die Betroffenen nach eigenem Empfinden “fast ertrunken” sind, einen Schock erlitten, danach “nie wieder” ins Wasser wollten und sich oft genug lebenslang an diesen Vorsatz halten.

Doch es wären in allen wassertypischen Unglücksmomenten gravierende Fortschritte möglich, wenn die Vorzüge der spätestens seit dem Jahr 2000 durch Bücher und Filme bekannten Aquapädagogik in den herkömmlichen Schwimmunterricht integriert würden.

Nach diesem Konzept können Kinder wesentlich früher, sicherer und vielseitiger schwimmen lernen. Schon Drei- bis Vierjährige schaffen das, nachgewiesen in Filmen und in einem neutralen Sicherheitstest.

Wir sind es den kommenden Schwimmgenerationen schuldig, den durch die Aquapädagogik nachgewiesenen Sicherheitsvorsprung möglichst flächendeckend bekannt zu machen. Dazu werden wir von zahllosen Pädagogen, Eltern und unterschiedlichsten Basispraktikern ermutigt und nicht selten nachdrücklich aufgefordert. Sie bezeichnen die aktuelle Schwimmsituation als hochkarätigen Bildungsskandal und fordern, dass Schwimmausbildung zuerst Sicherheitsausbildung für alle sein muss! Sportgerechtes Schwimmen – meist zuerst oder sogar allein mit der koordinativ schwierigsten Schwimmart beginnend – muss zu Gunsten der wichtigsten, aber sehr früh und in spielerischer Form leicht erlernbaren Sicherheitsübungen in den Hintergrund gedrängt werden, denn die Sicherheit unserer Kinder ist ein sehr hohes Gut!

Daher soll dieser Blog vor allem über die bereits im Kindergartenalter möglichen Chancen einer bedeutsamen Optimierung der Schwimmkompetenzen aufklären, denn weder kindliche Schwimmanfänger noch deren Eltern sind kaum in der Lage, die Qualität einer Schwimmausbildung im Voraus realistisch einzuschätzen.

Zusätzlich soll der Blog engagierten Eltern, Erziehern sowie anderen (noch) Laien das nötige Rüstzeug zum Selbstunterrichten vermitteln bzw. ihnen entsprechende Sachkenntnis vermitteln, um im heimischen Bad einen kindgerechten Unterricht einfordern zu können.

Aufgeschlossene, wissbegierige Praktiker aller Schwimmorganisationen besuchen schon lange die Seminare der Aquapädagogik, orientieren sich an Büchern und dem Lehrfilm und lehren in ihren Heimatbädern sehr erfolgreich nach diesem Konzept. Durch unzählige Vorträge und Seminare in Deutschland, Europa sowie Argentinien, Brasilien, Australien, Neu Seeland und China ist das Konzept inzwischen weltweit bekannt. Im vergangenen Herbst erfolgte gar die staatliche Anerkennung durch das Bildungsministerium in Peking.

Das sind sicherlich Erfolge, doch auf der anderen Seite wird in den Führungsetagen der konservativen deutschen Schwimmorganisationen nach wie vor ignoriert, gemauert und blockiert, mehrfach weitab jeglicher sportlicher Fairness – vor allem aber zum Nachteil der Kindersicherheit, obwohl die Vorteile der Aquapädagogik dort seit Jahren bekannt sind.

So hat dieser Blog gleichzeitig eine zweite Aufgabe zu erfüllen:

Es gilt, die Verbandsfunktionäre zu animieren, Inhalte und Ziele ihres Unterrichts auf den Prüfstand zu stellen und sich gegenüber neueren, aber dennoch lange bewährten Konzepten nicht von vornherein zu verschließen oder diese sogar massiv zu bekämpfen. Auch der dort in der Öffentlichkeit beharrlich demonstrierte vermeintliche Alleinvertretungsanspruch, in dessen Schatten sich bequem an alten Zöpfen festhalten lässt, ist zu hinterfragen.

Nach jahrelangem leisen, zurückhaltendem “Anklopfen” und bescheidenen “Hinweisen” ist es im Hinblick auf die Kindersicherheit an der Zeit, vorsichtige Artigkeiten, diplomatisch verklausulierte Höflichkeitsrhetorik und “political correctness” um jeden Preis von nun an für passè zu erklären. Deutlicher Klartext und Offensive sind angesagt!

Letztlich werden wir zukünftig jene mit unangenehmen Fragen konfrontieren, die weiterhin leichtfertig die Bedürfnisse unserer Jüngsten missachten, sie sogar eigensinnig bekämpfen.